„2015 sind wir über 800 Einsätze mit dem eBike gefahren und können dieselbe Erfolgsrate mit ca. 86% Weiterfahrquote wie bei den anderen Einsätzen aufweisen. Es war eine Herausforderung für die Pannenfahrer, sich auf das neue Fortbewegungsmittel und vor allem die Möglichkeiten, die es bietet, umzustellen. Doch die Vorteile zum PKW sind im innerstädtischen Bereich nicht von der Hand zu weisen“, berichtet Ing. Gerhard Samek, Leiter der ÖAMTC-Pannenhilfe Wien.
eBike als Top-Alternative für die Anforderungen der urbanen Mobilität
Verstopfte Straßen kosten den eBike-Pannenhelfern nur ein Lächeln. Daran fahren sie einfach vorbei, nutzen die Radwege, nehmen die kürzeste Route durch die kleinsten Gässchen und fahren auch mal gegen die Einbahn, wo’s erlaubt ist. Selbst das Abstellen des eBikes samt gelbem Anhänger ist im eng verbauten innerstädtischen Bereich überall möglich und verursacht keine weitere Verkehrsbehinderung auf dicht befahrenen Routen. Den Grundstein für diese herausragende Idee legte ÖAMTC Verbandsdirektor Oliver Schmerold im Jänner 2015, als er den Leiter der ÖAMTC-Pannenhilfe Gerhard Samek mit der Konzepterstellung über eine eBike Pannenhilfe beauftragte, um den Herausforderungen des urbanen Verkehrs besser gerecht zu werden.
eBike als „Zugfahrzeug“
Die Unterbringung des umfangreichen Equipments, das jeder Pannenfahrer mitführen muss, stellte das Team vor eine große Herausforderung, schließlich gab es ja noch keinerlei Erfahrungswerte auf diesem Gebiet. Logische Schlussfolgerung war, das Werkzeug sowie Starterbooster und elektronische Prüfgeräte in einer Kiste zu verstauen und diese auf einen passenden Anhänger zu montieren.
Trotz Gewichtsoptimierung bringt es der Anhänger auf beachtliche 70 kg, und da es in Wien ja auch genug Steigungen und Gefälle gibt, kann der Fahrer jede Unterstützung brauchen, die er bekommen kann: „Wir haben uns schließlich für jenen Antrieb entschieden, der unsere Fahrer am besten bei ihrer Tätigkeit unterstützt – und das war die Performance Line von Bosch,“ begründet Gerhard Samek die Entscheidung für den dynamischen Bosch-Antrieb.
Da beim ÖAMTC selbstverständlich auch intern großes Augenmerk auf die Sicherheit im Straßenverkehr gelegt wird und sich das Fahrverhalten des eBikes mit dem Anhänger verändert, wurde genügend Einschulungszeit investiert, um für den sicheren Einsatz im Alltag in jeder Situation gewappnet zu sein.
Arbeitseinsatz mit Fitnessbonus
Grundsätzlich läuft der eBike-Betrieb beim Wiener ÖAMTC von Anfang Mai bis Ende September. Wenn sehr schlechtes Wetter vorherrscht, steigen die eBiker auf ihren PKW um und so bleibt immer die komplette Flotte einsatzbereit. 18 Mitarbeiter haben sich freiwillig für den Dienst mit dem eBike gemeldet. Georg Rudolf, seit 10 Jahren Pannenfahrer beim ÖAMTC ist einer von ihnen: „Was gibt es schöneres, als Bewegung während der Arbeitszeit. Ich bin auch privat gerne mit dem Rad unterwegs und erspare mir auf meinem Weg in die Arbeit bereits 10 Minuten. Radfahren hat positive Auswirkungen auf die Figur und die Fitness und hat mir auch sehr beim Abnehmen geholfen.“ Ganze 40 Kilo weniger bringt Georg Rudolf auf die Waage, seitdem er aufs Radfahren umgestiegen ist und seine Ernährungsgewohnheiten umgestellt hat. Die Arbeit als Pannenhelfer mit dem eBike hilft ihm, sein neues Gewicht auch dauerhaft zu halten.