
Treffpunkt Prater. Der Vergnügungspark mit seinen Fahrgeschäften und dem weithin sichtbaren Riesenrad ist bis heute ein Wahrzeichen Wiens. Und der perfekte Ausgangspunkt für eine Radtour mit Oliver Oth, Hobby-Fotograf und leidenschaftlicher eBiker. Er nimmt uns mit auf eine eBike-Tour durch seine Stadt.

Wien erobert Jahr für Jahr Spitzenplätze in der Beliebtheitsskala von Reisenden und Einwohnern. Das Wirtschaftsmagazin „The Economist“ prämierte die Metropole zweimal hintereinander zur lebenswertesten Stadt weltweit. Das liegt nicht allein an ihrem besonderen Charme, der barocken Architektur und den stilvollen Kaffeehäusern. In keiner anderen Großstadt Europas kommt mehr Grünfläche auf jeden der 1,9 Millionen Einwohner. Wälder, Weinberge, Gärten und Parks machen nahezu 50 Prozent des Stadtgebiets aus.
Doch wie viel Spaß macht es, diese Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden? Kaum jemand kann das besser einschätzen als die Menschen, die dort täglich mit dem Rad unterwegs sind, auf dem Weg von A nach B, ins Büro, in den Kindergarten – oder auf der Suche nach den neuen Seiten der Stadt. So wie Oliver Oth. Der 47-Jährige ist ein Flaneur auf zwei Rädern, der in seiner Freizeit Wien mit seinem eBike und wachen Augen durchstreift, immer auf der Suche nach neuen Fotomotiven.
Wir lassen den Freizeitpark hinter uns und fahren in Richtung „Viertel Zwei“, eines der neuen Wohn- und Büroviertel. In direkter Nachbarschaft zur Trabrennbahn gruppieren sich hier moderne Glas-Beton-Fassaden, aufgelockert durch Brunnen, Wassergräben
und Parkstreifen. Kontraste, wie sie Oliver Oth liebt. Seine Aufmerksamkeit gilt der Architektur und der Natur, und von beidem findet er genug in dieser Stadt. „Mit meinem eBike kann ich an einem Tag große Strecken zurücklegen und dabei auch abgelegenere Orte für meine Fotos entdecken.“

Damit begeistert der gelernte Hotelier bei Instagram viele Follower. Sie schätzen seine Bilder, die durch ungewöhnliche Perspektiven oder Lichtspiegelungen beeindrucken. Spannende Motive findet Oth auch in der Donau-City, dem neuen Stadtteil auf der anderen Flussseite. Der Radweg dorthin, vom 2. Bezirk über die Reichsbrücke, bietet mit seinen breiten gegenläufigen Spuren genug Platz, um die Aussicht zu genießen. In der Ferne erhebt sich ein schwarz funkelnder Turm, genannt DC Tower 1. Er ist das moderne Wahrzeichen Wiens, das mit einer Höhe von 250 Metern in den Himmel ragt.
Oth hat sein Smartphone auf den zweiten Turm daneben gerichtet, der zur Hälfte fertiggestellt ist. „Man war eine Woche nicht hier, schon ist wieder etwas entstanden.“ Wie zum Beispiel der neue Fahrradverleih mit eBike-Ladestation an der Donauinsel, jenem 21 Kilometer langen Gürtel, der als großes Naherholungsgebiet dient. „Wien ist sehr grün“, sagt Oth und erzählt von seiner letzten eBike-Tour, die er von der Stadt bis in den Wienerwald zurückgelegt hat. Eine 120 Kilometer lange Strecke, auf der sich Oth mithilfe der COBI.Bike App einen Podcast und seine Lieblingsmusik angehört hat. „Das brauche ich manchmal, um unterwegs den Kopf freizukriegen.“



Wien verfügt über ein Radwegenetz von 1654 Kilometern. Eine stolze Zahl. Aber erlauben die Wege auch ein sicheres Vorankommen?
Auf dem Rückweg vom DC Tower 1 durch den innerstädtischen Verkehr zeigt sich, dass Wien vieles richtig macht. Zahlreiche Straßen sind für den gegenläufigen Radverkehr geöffnet, Abbiegespuren wurden vom Autoverkehr getrennt, und da, wo die Autos zweispurig unterwegs sind, führen geschützte Mittelstreifen auf grün markierten Spuren durch die Innenstadt. Die Kommune investiert jährlich 27 Millionen Euro in den Ausbau von Radschnellwegen, abgetrennten Radspuren und Ladestationen für eBikes. Denn mehr als jedes dritte verkaufte Rad in Österreich ist inzwischen ein eBike.
Während für Oliver Oth das eBike das perfekte Vehikel ist, um neue Orte und damit Fotomotive zu entdecken, nutzt die Physiotherapeutin Angelika Puntigam ein eCargobike als praktischen Allrounder für ihren Alltag. Morgens fährt sie damit ihre Kinder in den Kindergarten, danach fährt sie weiter zu ihren Patienten.
Eine Zeit lang benutzte sie dafür ein Rad ohne elektrischen Antrieb. Doch das wurde ihr zu mühsam. „Mit dem eCargo komme ich entspannt und nachhaltig durch die Stadt – und den Kindern macht es mindestens genauso viel Spaß wie mir.“ Ein Auto käme für die sportliche Wienerin gar nicht infrage. „Ich wäre doch kein bisschen schneller damit und dann die leidige Parkplatzsuche. Mit dem eCargo bin ich viel unbeschwerter unterwegs.“
Auch wenn sie ihr eCargo Bike abstellt, hat sie ein sicheres Gefühl, weil es mit „Lock“ über eine elektronische Diebstahlsicherung als Ergänzung zum mechanischen Schloss verfügt.

Angelika Puntigam hat beobachtet, dass immer mehr Personen im Bekanntenkreis auf ein eBike umsatteln. Eine Erfahrung, die auch Laura Manschein von Bosch eBike Systems macht.
Sie unterstützt mit „Österreich radelt“ ein landesweites Projekt, bei dem Unternehmen eBikes als Testräder zur Verfügung gestellt bekommen. „Die meisten sind nach kurzer Zeit begeistert und wollen es als Jobrad einführen“, sagt die 26-jährige Marketing Managerin.
Wenn Sie vom Firmensitz im 3. Wiener Bezirk zu Kooperationspartnern in die Innenstadt fährt, ist für sie das eBike die erste Wahl. „Die Strecke an der Donau entlang ist optimal, da hat man sehr viel Platz und kommt zügig durch.“ Manchmal rufen sie und ihre Kollegen einen internen Wettbewerb aus: Auto gegen eBike – wer ist schneller in der Stadt? „Das Ergebnis“, sagt Manschein, „ist fast immer gleich: Das Auto braucht um die 25 Minuten, mit dem eBike bin ich 10 Minuten früher da.“
Diese Erfahrung teilen auch Oliver Oth und Angelika Puntigam, die sich täglich mit dem eBike durch ihre Stadt bewegen. „Es ist schneller, und man bewegt sich“, lobt Oth. „Nur wenn man aus der Stadt herausfährt, stößt man manchmal auf einen Flickenteppich an Radwegen. Hier ist auch in Wien noch Luft nach oben.“

Anstifterin: Mit dem Projekt „Österreich radelt“ weckt Laura Manschein, Marketing Managerin von Bosch eBike Systems, das Interesse von Unternehmen an eBikes.